“Alarm!”

Es gab mal diese Zeit, da stellten sich Menschen in Fußgängerzonen mit einem Schild um den Hals auf dem stand “Free Hugs” (kostenlose Umarmungen). Aktuell ein Unding. Vieles, was vor einigen Wochen noch höflich, freundlich und zugewand war, wird bedrohlich oder zumindest unpassend empfunden. “Wie, Sie helfen noch jemandem in den Mantel?” – “Sie können mir doch die Türe nicht aufhalten!” – “Darf ich Ihnen ein Glas Wasser anbieten, oder möchten Sie lieber Abstand halten?” – Deshalb hier mit einer Prise schwarzem Humor ein Aufruf in Sachen “Liebe in Zeiten der Corona-Pandemie”. Befeuert ist diese Aussage von einem Erlebnis: vor wenigen Tagen sah ich zwei Teenager, ein Liebespaar, die sich weit draußen, in einer Welt “ohne Zeugen” umarmten und küssten. Und ich habe mich erinnert, wie unendlich schwer und schlimm es war die erste Liebe aufgrund von einer Woche Schüleraustausch nicht zu sehen … Fürchterlich! Und was machen die jungen Menschen heute durch … Der Kummer hat viele Gesichter, und der, der ihn empfindet, empfindet ihn immer stark, auch wenn der Grund vielleicht vergleichsweise “klein” erscheint. Aber der Vergleich ist nicht immer das richtige Mittel, um zu trösten. Vergessen wir also die Liebe nicht, auch und gerade in Zeiten wie diesen.

P.S. Die Produktion meiner Mund-und-Nasen-Mützen läuft immer noch unter http://nue-ammann.de/kunst-als-lebensmittel/